Ich habe mir vorgenommen mehr zu lesen. Als Neujahrsvorsatz ist das wohl etwas spät. Zudem bin ich von Neujahrsvorsätzen auch kein Freund. Wenn man etwas ändern oder ausprobieren will, warte ich doch nicht bis Silvester. Aber das wäre ein anderes Thema. Heut geht es um visuelles Workout in vier Phasen. Bzw. der Frage, was CrossFit und Urban Sketching für mich gemeinsam haben? Wie komme ich jetzt zu diesem Thema? Na mal sehen…

Als ich in dem Urban Sketching Handbook, 101 Sketching Tips*, am Lesen bin, stoße ich auf folgenden Satz:

Don‘t wait to start until you are „good enough“

The Urban Sketching Handbook, 101 Sketchnong Tips, Stephanie Bower

Da dachte ich mir, ja genau! So ist es sowohl beim Zeichnen als auch beim CrossFit Training. Es ist nie perfekt und es gibt jedes Mal Möglichkeiten zur Verbesserung. Sei es die Anwendung von Wasserfarbe, um einen besseren Verlauf hin zu bekommen oder die Korrektur der Körperhaltung bei diversen Crossfit Übungen.

Heute wird es perfekt

Wenn man mit dem Anspruch „das muss doch irgendwann perfekt sitzen“, ran geht, kann das sehr ermüdend bis demotivierend sein. Die Gefahr wäre somit groß, in eine Art „Abwärtsspirale“ zu kommen. „Oh man, das klappt ja nie“, höre ich mich selbst ab und an innerlich sagen. Wenn ich z.B. Bilder von anderen sehe, entdecke ich Maltechniken, die bekomme ich (noch) nicht hin. Auf dem Bild scheint es so einfach zu sein, aber wenn man den Pinsel und die Wasserfarbe selbst aufs Blatt bringen will, bekommt man es einfach nicht so hin, wie man es gerne hätte.

Genau so ist es bei vielen CrossFit Übungen. Es gibt Übungen, die wirken auf den ersten Blick nicht sonderlich kompliziert. Z.B. die Weightliftling Übung des Power Clean. Hier geht es darum, die Langhantel vom Boden aufzunehmen und auf Brusthöhe abzusetzen. Sorry liebe CrossFitter, das ist wirklich nur sehr grob erklärt und sicherlich nicht 100% korrekt beschrieben. Was ich aber sagen will ist, dass es bei solch einer vermeintlich einfachen Übung einige Teilschritte gibt, die es zu verstehen, verinnerlichen und anzuwenden gilt. Diese lernt man nicht alle auf einmal. Zumindest ich nicht.

Schritt für Schritt

„Schritt für Schritt“, sind hier die magischen Worte. Jedes mal ein bißchen besser werden. Nie alles auf einmal angehen. Sonst fühlt man sich überfahren und überfordert. Bevor ich zu dem Teil – Visuelles Workout in vier Phasen – komme, hier noch ein Zitat aus dem o.g. Urban Sketching Buch:

Here’s the bad news: learning to sketch is a lifelong process. Even seasoned veterans produce duds and geht frustrated

The Urban Sketching Handbook, 101 Sketchnong Tips, Stephanie Bower

D.h. frei übersetzt so viel wie: Die schlechte Nachricht ist, Zeichnen ist ein lebenslanger Prozess. Sogar erfahrene Personen produzieren Blindgänger und sind frustriert. Ich finde, das gilt auch für den CrossFit Sport. Auf jeden Fall gilt es für mich.

Nachdem mir das klar wurde, gehe ich irgendwie gelassener an das Zeichnen bzw. den CrossFit Sport ran. Wenn man sich klar macht, dass man immer dazu lernt, wartet man förmlich auf den nächsten Tipp oder die nächste Erkenntnis. Man nimmt sich den Stress perfekt sein zu wollen.

Visuelles Workout in vier Phasen

Wenn ich meine Sicht auf CrossFit und Urban Sketchen nebeneinander lege, sehe ich folgende vier Gemeinsamkeiten.

Visuelles Workout in vier phasen - Sketchnote VITAMINP.info

Sei vorbereitet

Gute Vorbereitung ist das A und O. Das gilt sowohl für den Sport, als auch für das Malen. Es lohnt sich, sein Equipment zu checken und sich Zeit zur Vorbereitung einzuräumen. Das kann ein Blocker in dem Kalender sein oder die Buchung einer CrossFit Klasse. Wenn ich raus gehe zum Malen, packe ich immer mein Minimal-Set ein. Ich habe mir z.B. extra einen kleinen Schmincke Wasserfarbkasten* zusammengestellt und mir vor geraumer Zeit einen Da Vinci Reisepinsel* aus der Travel Series gekauft. Das passt alles in eine kleine Tasche zu meinem DinA5 Skizzenbuch. In der Sporttasche habe z.B. immer etwas zum Trinken, Trainingsschuhe und mein Sprungseil. Evtl. wird das ja doch noch was mit den Double-Unders. 😉

Der Wille muss da sein

Bei einer CrossFit Einheit startet das Training für mich eigentlich mit Betreten der CrossFit Box. Ab jetzt gibt es kein zurück mehr. Nicht selten denke ich beim Lesen des Workouts, das ist doch kaum zu schaffen. Aber irgendwie bekomme ich es immer hin. Notfalls muss man die Übung etwas skalieren, damit sie zur persönlichen Konstitution und Kondition passt. Ähnlich ist es beim Malen. Das ganze Sichtfeld bekomme ich nur schlecht auf ein Blatt Papier. Hier hilft es, sich zu fokussieren. Man muss sich einen Ausschnitt aussuchen, z.B. ein Gebäude. Dann bekommt man eine erste Skizze recht zügig auf das Blatt und kann diese weiter verfeinern.

Starte jetzt

Wichtig beim Malen ist für mich der erste Strich. Sobald dieser auf dem Blatt ist, kann ich alle weiteren daran ausrichten. Es gilt die Angst vor dem weißen Blatt zu überwinden. Bei einem CrossFit Kurs ist es ähnlich. Es ist immer mal wieder eine Übung auf dem Plan, die ich nicht gut kann. Hierbei hilft es mir nicht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. D.h. die Theorie ist schon wichtig. Aber zu viel Grübeln bringt auch nichts. Beispielsweise welche Muskelgruppe angesprochen werden soll und wie man sich entsprechend warm machen kann. Am Ende muss man es einfach ausprobieren. Für mich gilt beim Sport der gleiche Kreislauf wie beim Malen: Starten, Probieren und Verbessern.

Bringe es zu Ende

Auch wenn in einem CrossFit Workout eine ganz andere Dynamik herrscht, als beim Malen. So gilt bei beiden Disziplinen für mich, dass Aufgeben keine Option ist. Beim CrossFit zieht dich im Zweifel die Gruppe durch das Workout und feuert einen an. Es ist schon unglaublich, zu was man fähig ist, wenn man so angefeuert wird. Diese externe Motivation ist beim Malen im Freien, gerade wenn man alleine ist, natürlich nicht vorhanden. Dennoch will ich ein begonnenes Bild auch immer zu Ende bringen. Selbst eine Skizze, die im ersten Moment nicht gelungen zu sein scheint, kann durch ein paar weitere Striche und das Kolorieren mit Wasserfarben noch ein tolles Ergebnis werden. In jedem Fall habe ich am Ende wieder Erfahrungen gesammelt und ggf. etwas Neues ausprobiert.

Fazit. Oder Notiz an mich

Das Fazit dieses Artikels, Visuelles Workout in vier Phasen, ist für mich: Schritt für Schritt. Üben, üben, üben. Sowohl beim Zeichnen als auch beim CrossFit bedarf es Übung. Es braucht Übung, um die -Hand, -Auge und -Gehirn Koordination hin zu bekommen. Ich denke, das gilt sowohl fürs Zeichnen als auch für CrossFit. Ausprobieren, Verbesserung erkennen, Wiederholen. Weitere Inspirationen liefert ggf. auch dieser Artikel –> Aquarell Malen Ideen Entspannung.

Bildlich gesprochen, fällt mir das Zeichnen und CrossFit „leichter“, wenn ich mir bewusst mache, dass ich auf einer Reise bin. Ich gehe immer ein kleines Stück vorwärst. Es ist nie gleich. Die Gegend sieht immer anders aus. Aber es macht neugierig auf dieser Reise zu sein. Das Bild der Ziellinie, blende ich bewusst aus. Was soll das auch sein? Gibt es das perfekte Momentum beim Zeichnen, beim Urban Sketching oder beim CrossFit? Wann ist man am Ziel angekommen? Will man das überhaupt?

Wie ist das bei dir? Siehst du das ähnlich? Hast du ähnliche Hobbies oder Anwendungsgebiete in denen du ähnliches erlebst? Was mich sehr interessieren würde ist, ist das Streben nach Perfektionismus. Hast du dieses Streben oder bist du auch auf der Reise? Wenn ja, schreib mir doch was du im Gepäck hast.

* Dies sind Affiliate-Links. Ggf. klappt es ja doch mit dem passiven Einkommen 😉