Müde und Erschöpft

Die letze Woche hat mich echt geschafft und ich bin echt müde und erschöpft. Es ist generell in den letzten Wochen viel zu tun und zu organisieren gewesen. Aber die letzte Woche hat mich echt gefordert. Gut, neue Dinge und herausfordernde Situationen ziehen mich förmlich an. Es macht mir Spaß an etwas Neuem mitzuwirken, Teams zu etablieren und das Projekt nach vorne zu bringen. Aber das Ganze doch bitte konstruktiv und lösungsorientiert.

Problem-Information-Overflow

Diese Woche war allerdings ein Problem-Information-Overflow in meinem Kopf. Es kann doch nicht gesund sein, nur neue Probleme angetragen zu bekommen. Ich kam mental garnicht in den Zustand, konzentriert und ungestört Lösungen zu entwickeln. Kaum ist die Woche rum und mir kommt die Idee über Überlast einen Blog zu schreiben, da lese ich doch den neuen Blog Die Dummheit – das sind die anderen von Lydia Krüger. Sie schreibt u.A. gerade von maximaler Auslastung = Überlast.  Das ist doch Schicksal, also nehme ich den Ball auf und schreibe. Also nix mehr mir erschöpft und ran ans Schreiben.

Wie viele Themen sind denn gleichzeitig bearbeitbar und wann ist es zu viel? Ist man nicht ausgelastet, wenn man noch freie Stellen im Outlook Kalender hat? Und die Kernfrage, die mich wie immer treibt ist, bis zu welchem Pegel an Problemen und Auslastung bin ich noch produktiv?

Fokussierung

Mir persönlich würde es bereits helfen, wenn man bei bidirektionalen Gesprächen beidseitig lösungsorientiert diskutieren würde. Es muss einen doch unglücklich und unzufrieden machen, wenn man selbst nur noch Probleme sieht. DA muss man doch müde und erschöpft werden. Hinzukommt, dass viele vermeindliche gleichzeitig angesprochene Probleme gar nicht zur selben Zeit relevant sind. Hier würde eine Priese Fokussierung schon abhelfen.  Selbst wenn man selbst nicht auf mögliche Lösungen kommt, so kann man sich doch auf das aktuelle kritischste Problem stürzen. Allein dadurch räumt man sich selbst schon einige Steine aus dem Weg und sieht wieder die Strasse zum Ziel.

Eigenverantwortung

Wenn ich hierzu noch einen Wunsch frei hätte, würde ich mir stärkere  Eigenverantwortungsgefühle wünschen. Wenn man ein Problem kommen sieht, ist das schon die Bronze-Variante. Die Silber-Variante ist, wenn einem hierzu auch noch eine Lösung einfällt. Dann sollte man es aber nicht dabei belassen, seinem Kollegen oder Vorgesetzten hiervon zu berichten. Die Platin-Variante ist es doch, wenn man die Lösung selbst nachhaltig verfolgt. Aussagen wie, „mein Chef muss aber entscheiden, ob wir bla bla machen dürfen“, halte ich für eine Ausrede. Wenn die Lösung richtig ist, warum sollte der Vorgesetzte dann nein sagen.

Auslastung. Noch nen Anlauf…

Doch nochmal zurück zur maximalen Auslastung. Die WHO zählt Stress zu einer der größten Gefahren des 21. Jahrhundert. In einem Artikel der Zeit wird aus einer Stressstudie aus 2010 des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft zitiert: Jeder dritte Erwerbstätige fühlt sich bei der Arbeit chronisch gestresst. Sieben Prozent so sehr, dass sie die Überforderung schlecht oder gar nicht bewältigen können.

Zusätzlich zu den starken Problemeinflüssen zur Arbeitszeit, kommt noch hinzu, dass man das Dienst-Smartphone zu Hause nicht komplett weglegt. Nicht selten schaut man müde und erschöpft bis zum Ins-Bett-Gehen noch mehrmals in die Inbox. Wie soll man denn da abschalten. Interessant finde ich hierzu die Idee vom Volkswagen Konzern aus 2011. VW wollte 30 min nach Arbeitsende, die Mail-Server abschalten. So kommen keine dringenden Mails mehr in die Empfänger-Inbox. Ob das allerdings die richtige Lösung ist? Sollten wir nicht selbst mehr Rückgrat zeigen und einfach Abends keine Mails mehr lesen?

In dem Buch Arbeiten und gesund bleiben schreiben die Autoren, dass die Stressbewältigung vom eigenen Selbstwirksamkeitserleben abhängt. D.h. man kann die Kontrolle über die negativen Stresssituationen größtenteils übernehmen. Man kann sich bewusst der Probleme annehmen und diese lösen. Unlösbare Herausforderungen kann man auch bewusst begegnen, nämlich entweder ignorieren oder einfach mal „abhängen“ lassen und etwas Zeit vergehen lassen.

Gesunde Auslastung durch Lessons Learned

Aber nochmal zu der Frage: Wieviel Arbeitslast ist gesund? Ist die Frage nun beantwortet? Wahrscheinlich ist es wie bei so vielen Dingen und die Antwort ist „it depends…“. Eine 100% Auslastung ist ziemlich sicher auf Dauer nicht gesund. Dass dadurch die Kreativität und die Motivation sinkt, dafür die Wahrscheinlichkeit für Rückenschmerzen steigt, halte ich für sehr sicher. Wie bereits in meinem letzten Artikel Projektmanagement Lessons Learned beschrieben, ist es empfehlenswert sowohl im Projektplan als auch in der eigenen Arbeitsauslastung einen Puffer zu haben. Man ist ja schließlich nicht auf Knopfdruck kreativ. Sicherlich hat man auch mal ein Schaffenstief.

Silence is the place productive people go to think

Robin Sharma

Wie hältst Du Dein Arbeitsauslastung im Lot? Welche maximalen Arbeitslast hältst Du für gesund und mutest Du Dir zu? Wie schaffst Du es aus Deinem müden und erschöpften Zustand herauszukommen, wenn man eigentlich in einem Herausforderungs-Meer aus Problemen schwimmt? Danke für Dein Kommentar!