Der Projektmanager ist der Klügste, zumindest wenn man Sydney Finkelstein, Professor für Management am Dartmouth College glauben schenken darf. Beim Lesen eines meiner Lieblings Magazine (es könnte aktuell das Einzige sein) sprach mich folgendes Zitat, aus der Psychologie Heute Ausgabe von Mai/2016, direkt an:

Das Unerwartete anzunehmen statt zu fürchten ist entscheidend, um wirklich vorwärts zu kommen und außerdem klüger und anpassungsfähiger zu sein.
Bei Unwohlsein hilft Umdenken.

Dach dachte ich mir, auf wen passt dieses Zitat besser als auf die Gattung der Projektmanager? Eine der wichtigsten Aufgaben eines Projektmanagers ist es meiner Meinung nach, Risiken zu managen. Dies kann auf unterschiedliche Arten geschehen. Entweder indem Risiken ganz vermieden oder wenigstens abgemildert werden. Insofern ist das Unerwartete regelrecht unser Tagesgeschäft.

Kleine Ergänzung: Generell ist nach „known risks“ und „unknown risks“ zu unterscheiden. Dabei ist klar, dass je konkreter und greifbar ein Risiko ist, desto bewusster kann man sich damit auch auseinander setzen und Maßnahmen planen oder ergreifen.

Im Prinzip arbeiten wir, zumindest meine Kollegen und all meine Bekannten,  in einem sich kontinuierlich ändernden Umfeld. Es bleibt einem fast nichts anderes übrig, als mit dem Unerwarteten zu leben. Die Kunst dabei ist, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Einen Geheimtipp im Umgang mit solchen Situationen habe ich eigentlich nicht. Nur so viel: Betrachte die Situation oder das Risiko objektiv. Analysiere die Eintrittswahrscheinlich und bewerte die möglichen Auswirkungen. Skizziere Dir das Lösungsfeld. Dies können auch mehrere Optionen sein, die es zu bewerten gilt.  Am Ende triff bewusst eine Entscheidung. Vermeide in diesem Zusammenhang jegliche Sätze wie „Man sollte die Themen die wir im nächsten Jahr geplant haben mal darstellen“ oder „Man könnte sich die Entscheidung zu Option 1 hinsichtlich der Dimension Budget nochmal genauer beleuchten“. Aber hierzu hatte ich mich bereits in einem Blog ausgelassen.

Den zweiten Satz des Zitats „Bei Unwohlsein hilft Umdenken“ könnte man auch mit „Probleme in Chancen wandeln“ übersetzen.

Probleme in Chancen wandeln

Das ist nicht nur ein starkes Statement, sondern es kann Dir auch helfen, Deine Sichtweise im Leben grundlegend zu ändern. Du kannst die Anderen nicht verändern, aber Du kannst an Deiner Sicht- und Handlungsweise arbeiten. Der Ausspruch „Probleme in Chancen zu wandeln“ hilft Dir dabei. Je länger man sich über ein Problem ärgert, je größer wird es und je mehr nimmt es Dich ein. Lass das nicht zu. Akzeptiere die Situation. Sag Dir „so ist es“. Überlege Dir was Du tun kannst um das Problem zu lösen oder besser noch, wie kannst Du das Problem in eine Chance wandeln.

Je besser und häufiger dieses Umdenken Früchte trägt, je mehr wächst Du daran und letzt endlich lebt man auch intensiver. Ich denke das Zauberwort heißt, „bewusst“. Die Welt bewusst wahrnehmen und bewusste Entscheidungen treffen.