Lösungsorientiert ist für mich…

Lösungsorientiert sein, ist für mich die Einstellung, dass das Wasserglas halb voll ist. Es ist eine positive und geistige Einstellung.  Laut Duden ist Lösungsorientiertheit, sich ganz auf die Lösung eines Problems aus zu richten. Mir fällt immer wieder auf, dass lösungsorientiert denken und handeln, für einige eine echte Herausforderung zu sein scheint. Hier ein paar Gedanken und Anregungen.

Welcher Typ bist Du?

Konfrontiert mit einem Problem, kann man darauf unterschiedlich reagieren. Versetze Dich in die Situation, in welcher Du mit einem Problem konfrontiert warst. In dieser Situation befindlich, mit welcher der drei folgenden Aussagen würdest Du Dich identifizieren?

  1. Ignorieren: Problem? Was für ein Problem? Das ist nicht meine Sache
  2. Jammern: Das das Problem aufgetreten ist, ist das Verschulden von denen. Hätten die sich früher entschieden, wäre das Problem nicht aufgetreten.
  3. Lösen: Das scheint nicht zu funktionieren. Ich schau es mir an, und mache einen Vorschlag zur Lösung

Der Ignorierer

Jemand, der starke Grenzen in den einzelnen Tätigkeiten bzw. Verantwortungsbereichen sieht, tendiert evtl. gerne zu 1. Somit wird das Problem schnell ignoriert, da es nicht in meinen Aufgabenbereich fällt. Im Projekt-Business, an dem am Ende nur das Team-Ergebnis zählt, ist das natürlich tödlich. Ich persönlich finde, das hat nichts mit einem Entrepreneur-Mindset zu tun. Ein Silodenken ist, aus meiner Sicht, nicht mehr zeitgemäß.

Der Jammerer

Personen die mit dem speziellen Problem überfordert sind, neigen womöglich eher zu 2.  Sie werden eher über den Zustand und die Historie des Problems jammern, als es zu lösen. Es fällt immer leichter, etwas zu hinterfragen. Oder über Entscheidungen anderer, differenzierter Meinung zu sein, als selbst Lösungen zu erarbeiten und notwendige Entscheidungen zu treffen.

Der Problemlöser

Wenn Du Dich mit der 3. Aussage identifizierst, kannst Du den restlichen Artikel überspringen. 😉 Nein, auch für Dich sind ein paar Anregungen dabei. Meiner Erfahrung nach, kann man gerne mal mit seiner Einstellung von Probemsituation zu Problemsituation schwanken. Bin ich heute ein Macher und treibe das Problem lösungsorientiert voran. Kann es in zwei Wochen schon wieder anders sein. Beim nächsten Problem jammert man lieber und beschwert sich, wie das auftreten konnte. Dann fällt es einem schwer, aus dem halb leeren Wasserglas, ein halb volles zu machen.

Als Anregung möchte ich ein paar  Tipps geben. Zumindest helfen mir die folgenden Ansätze, lösungsorientiert zu denken und zu handeln.

Lösungsorientiert denken und handeln - VitaminP Titelbild Sketchnote

Lösungsorientiert denken und handeln – VitaminP Titelbild Sketchnote

Tipp #1 Raus aus dem Problem, rein in die Lösung

Es fällt offensichtlich einigen schwer, sich vorwiegend auf eine mögliche Lösung eines Problems zu konzentrieren. Leichter ist es, sich erstmal auf die Nachteile des Problems einzuschießen. „Oh man, jetzt wurde das Meeting kurzfristig verschoben. Wir haben uns hierfür zwei Tage vorbereitet (Annahme: Sehr  wahrscheinlich mit Powerpoint-Folien). Wissen die eigentlich noch, was sie tun..?“ Kommt Dir diese Situation bekannt vor? Klar, ist es ärgerlich. Man bereitet sich vor, ist darauf eingestellt und dann kommt die Absage.

Aber sehe es doch positiv. Die Vorbereitung nimmt Dir keiner. Evtl. hast Du bei der Vorbereitung sogar etwas Neues gelernt. Z.B. ein neues Thema oder eine neue Methode. In dem o.g. Bsp. ist das Meeting auch nur verschoben. D.h. die Arbeit war nicht umsonst. Yes, ich habe nun Zeit gewonnen, die ich für wichtige Dinge nutzen kann. Das sollte Deine Einstellung sein 😉

Natürlich muss die Arbeitslast im Rahmen bleiben. Achte darauf, dass Du nicht müde und erschöpft bist. Sondern immer das Ziel vor Augen hast, etwas Gutes zu tun oder auf ein großes ganzes Ziel hinzuarbeiten.

Tipp #2 Do it, there is no try

Bei der Arbeit in Projekten, kommt es definitionsgemäß oft zu Situationen oder Problemen, die außerhalb meiner Komfort-Zone liegen. Das haben Projekte so an sich. Hierbei liegt es an Dir, nicht gleich die sprichwörtliche Flinte ins Korn zu werfen, sondern sich der Situation zu stellen. Mich persönlich interessieren gerade die Situationen, die vom Standard abweichen.

Gehe die Probleme an und verallgemeinere die Verantwortung nicht auf Dritte.  Ich frage mich bei Aussagen in der dritten Person, wer zur Hölle ist denn man? Es ist immer besser, sich einem Problem zu stellen, als davor Angst zu haben. Meiner Erfahrung nach, ist das Problem gleich weniger groß, wenn man es erst einmal angegangen ist. Versuche Deine Gedanken, wie bei den folgenden Beispielen, um zu programmieren.

  • Gedanken wie…“Evtl. werde ich es angehen.“ <Umprogrammieren zu… >Ja, ich mach es“
  • Gedanken wie…“Ich glaube ich muss darüber nochmal schlafen“ <Umprogrammieren zu… > „Ich gehe es  jetzt an“
  • Gedanken wie…“Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann“ <Umprogrammieren zu… > „Das mache ich jetzt und ich weiß auch wer mir helfen kann“

Fang an zu klettern, Du lernst Schritt für Schritt. Niemand ist von Anfang an perfekt. Aber man wird von Tag zu Tag besser.

Tipp #3 Löse das Problem, rette nicht die Welt

Ja, die Überschrift ist etwas plakativ. Und ja, ich bin natürlich für den Weltfrieden. Was ich damit sagen will ist, fokussiere Dich auf das eine Problem. Löse nicht noch alle „Nebenkriegsschauplätze“ drumherum. Fokus ist nicht nur eines meiner Lieblings-Themen bei allen Artikel zur Produktivität, Fokussieren hilft Dir bei allem was Du tust, um effizient Deine Ziele zu verfolgen.

Solltest Du für die Raumfahrt einen Stift entwerfen, mit dem man im All schreiben kann, dann erfinde den Bleistift. Die Schwerelosigkeit selbst, wirst Du nicht universell ausschalten können.

Tipp #4 Deine Erfolge sind Deine Motivation

Zuerst wollte ich schreiben, „motiviere Dich selbst“. Der Sinn ist weitestgehend der Selbe. Jetzt klingt es nur motivierender. Gemeint ist, dass Du mental so stark bist, Dich selbst zu motivieren. Gehe nicht davon aus, dass täglich einer zu Dir kommt und jedes Puzzleteil lobt, welches Du bislang zu der Problemlösung beigetragen hast.

Es hilft, das große Ziel zu erkennen, welches hinter der Lösung steht. Oder die Vision, zu der Du beiträgst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das ist nicht immer ganz leicht.  Es kann auch sein, dass man nicht hinter einer Vision steht. In solchen Fällen ziehe ich meine Motivation aus der Tätigkeit selbst und dem was ich gerade dabei lerne. Das kann z.B. ein neues Tool, eine neue Moderations-Technik, ein Bildbearbeitungsprogramm oder die Vernetzung mit interessanten, neuen Personen. Versuche alles mit einem  Lächeln zu machen. Das motiviert von Innen und ganz nebenbei hilfst Du Dir gesund zu bleiben. 😉

Selbst wenn man große Motivation an den Tag legt und wirklich etwas bewegen will, kann es dennoch sein, dass das eigentliche Problem heraus gearbeitet werden muss. Hier hilft ggf. ein Lean Coffee mit Kollegen, die auch von dem Problem betroffen sind.

Wie motivierst Du Dich bei Deiner täglichen Arbeit? Bemerkst Du bei Dir auch, dass Deine Einstellung zu lösungsorientiert denken und zu handeln wechselt?