Wer hat das Pareto Prinzip erfunden?

Das Pareto Prinzip besagt, dass 80% eines Effekts über 20% der Ursachen erzeugt werden. Oder anders formuliert, mit lediglich 20% Deiner Arbeit, erzielst Du 80% Deiner Ergebnisse. Wäre es nicht charmant, mit einem Tag pro Woche, fast alle Deine Ziele erreichen zu können? Das Pareto Prinzip ist hierzu die Lösung.

Das Pareto Prinzip, auch Pareto-Effekt genannt,  ist laut Wikipedia, nach Vilfredo Federico Pareto benannt. Er lebte von 1848–1923. Er war Ingenieur, später hatte er einen Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften. Sein Schwerpunkt  war insbesondere die Soziologie. Er arbeitete an Themen wie der Ideologiekritik, politischer Systemwechsel (Revolution, Evolution) und dem Elitekreislauf.

Vilfredo Federico Pareto fand bei seinen Untersuchungen an der Verteilung der Bodenbesitzer in Italien heraus, dass ca. 20 % der Bevölkerung ca. 80 % des Bodens besitzen. Diese Erkenntnis deckt sich angeblich auch mit neueren Untersuchungen. Angenommen wird aktuell eher eine weitere Zuspitzung auf 90/10. D.h., dass 90% des Vermögens 10% der Bevölkerung gehören.

Pareto Prinzip 80/20 Regel Sketchnote

Pareto Prinzip 80/20 Regel Sketchnote

Wie kann mir das Pareto Prinzip helfen?

Aber zurück zum Thema: Das Pareto Prinzip besagt, dass Du mit 20% Deines Einsatzes, 80% Deiner Ergebnisse erzielen kannst. Klingt im ersten Moment recht beeindruckend, oder? Das hieße ja, dass ich mit nur einem effizienten Tag pro Woche, fast meine gesamten Ziele erreichen könnte. Ganz ehrlich, so ganz unwahrscheinlich finde ich das nicht. Schau doch mal in Deinen Outlook-Kalender und erinnere Dich an vergangene Meetings. Wieviele davon hätte man effizienter gestalten können? Welche waren im Nachhinein komplett sinnbefreit und überhaupt nicht zielführend?

Ein anderes Beispiel ist meines Erachtens die Software-Entwicklung. Jeder, der schon einmal Software entwickelt hat, weiß, dass man relativ schnell einen 80% Version z.B. einer App oder eines Web-Services implementiert hat. Die letzten 20% sind oft der halsbrecherische Teil. Bei den letzten 20% kommen die ganzen Details zu Tage. Hier verliert man sich in Anforderungs-Diskussionen wie z.B. Look’n Feel, Performance Erwartungen und Wartbarkeit.

Weitere 80/20 Beispiele aus der Wirtschaft sind laut pareto-prinzip.net die Folgenden:

  • „20 Prozent deiner Kunden erzeugen 80 deines Umsatzes“
  • „20 Prozent deiner Angestellten sind für 80 Prozent deines Gewinnes verantwortlich
  • „80 Prozent deiner Verkäufe werden von 20 Prozent deiner Produkte erzeugt“

Was machen wir jetzt mit dieser Erkenntnis?

Das Pareto-Pronzip lehrt uns, bewusst zu Priorisieren. Hierzu ein weiteres Beispiel: Nehmen wir an, Du musst eine Präsentation vorbereiten. Wie so oft entscheidest Du Dich für eine Powerpoint (Keynote) Präsentation. Du fängst sofort damit an. Als erstes, suchst Du eine ansprechende Vorlage. Du veränderst das Farb-Design und suchst eine ansprechende Schrift aus. Ggf. recherchierst Du nach Vorlagen im Internet. Dann fängst Du langsam an, Inhalte zu notieren. Nach 5 Folien merkst Du, dass eine Einleitung fehlt und irgendwie ist der roten Faden noch nicht ersichtlich. Du schaust auf die Uhr und stellst fest, dass es schon wieder 18:00 Uhr ist. Der Tag ist fast vorbei und die Präsentation…? Bei wieviel Prozent Fertigstellungsgrad würdest Du sagen hat sie?

Hättest Du Dich an das Pareto-Prinzip, oder fast besser nur an die 80/20 Regel erinnert, hättest Du Deine Teilschritte priorisiert. Du hättest Dir zuerst überlegt, was Du mit der Präsentation zum Ausdruck bringen willst. Was ist das Ziel? Was ist der Status-Quo, was passiert wenn wir nichts unternehmen und was ist die Lösung und was sind die  nächsten Schritte? Mach Dir eine schnelle Notiz. Schreibe den roten Faden erstmal im Unreinen herunter. Wenn der Inhalt und das Ziel klar ist, haben wir … whoop whoop … unsere 80%! Nun kannst Du Dir die restliche Zeit für die visuelle Gestaltung einteilen.

Ein persönlicher Tipp: Ich finde bei Powerpoint, wenn es denn überhaupt sein muss, ist weniger mehr. BTW, probiere es mal mit Sketchnotes. Manchmal kann man sein Anliegen mit einer handgemalten Visual-Note (Bild/Text-Kombination) schneller und präziser zum Ausdruck bringen 😉

Es ist wie so oft…

Wie bei vielen Dingen des Selbstmanagements, liegt es wieder an Dir. Es sind oft die vermeintlich einfachen Methoden, die eine Effizienzsteigerung bewirken. Die 80/20 Regel hast Du bestimmt schon gekannt, oder wenigstens davon gehört. Im Arbeitsalltag, ist man zumindest meiner Erfahrung nach, oft in Details verschlungen. Man sieht hier das große Ganze nicht mehr. Gedanken wie „ich mach das noch schnell fertig“ hört man täglich. Oder „gib mir noch 5 Minuten, dann hab ich es gelöst“ und in Wirklichkeit dauert es noch 4 Stunden, sind auch keine Seltenheit.

Hier die top#3 Produktivitäts-Tipps zum Mitnehmen:

  1. Fokus. Denke an die 80/20 Regel. Was ist wirklich das Ziel, was willst Du erreichen?
  2. Priorisiere. Was sind die Mindestanforderungen? Bringe die Tätigkeiten in eine Reihenfolge und notiere sie.
  3. Tu es. Arbeite Dich durch Deine Taskliste. Dein erstes Erfolgserlebnis solltest Du so schnell haben.

P.S. Mir ist natürlich auch klar, dass man nicht den ganzen Tag zu 100% konzentriert arbeiten kann. Zumindest kann ich das nicht. Vergiss somit nicht, ca. alle 90 Minuten ein kurze Pause zu machen. Zumindest eine Gedankenpause.